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Bendicht Gertsch, Wylerfeldstrasse 40, 3014 Bern
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Schichtplastiken

Seit 2002 konzentriert Bendicht Gertsch sein Schaffen auf diverse Varianten von Türmen und organischen wachsenden Formen , die er meistens unter Verwendung von Pressholz in geduldiger Arbeit aufschichtet. Jeder dieser Plastiken geht die Vorstellung einer Grundform voraus, die durch spezielle Berechnung in ein System von horizontalen 3-5 Millimeter dicken Schichten auseinander dividiert wird. Die ursprüngliche Form also entspringt der Intuition, ein kurzer Moment, der sich in der Vorstellung verfestigt und schliesslich gezeichnet und berechnet wird. In früheren Skulpturen hat sich gezeigt, dass die plastische Wahrnehmung nicht allein auf die Aussenform beschränkt werden kann, sondern dass die Innenform ebenso als Raum in Anspruch genommen werden muss. Gerade bei gewachsenen Formen wie Baumästen hat Gertsch beobachtet, dass sich die Erscheinung der Aussenform nur aus dem Volumen der Innenform erklären lässt.
 
 
 
So hat Gertsch anfänglich die in der Natur vorgefundenen "Baumskulpturen" ausgehöhlt um an gewissen Stellen das verborgene Innere sichtbar zu machen. Abwechselnd traten nun Aussen- und Innenform in Erscheinung, so dass zwei räumliche Dimension ineinander verschmolzen. Bei den Schichtplastiken war eine derartige Dualität zwischen Innen und Aussen schwieriger zu generieren, hier musste Gertsch anders vorgehen. Er erkannte, dass zwei Formen durch ein System alternierender Schichten ineinander geschoben werden können. Auf eine kleine Scheibe der Innenform folgt immer eine Scheibe der Aussenform. Dadurch verläuft jede Form vertikal wie bei einem Filmstreifen ab, wobei die Unterbrüche durch die Scheiben der zweiten Form hervorgerufen werden. Bei grösserer Distanz zur Skulptur sind meistens beide Körper zugleich sichtbar, aus der Nähe muss der Betrachter seinen Blickwinkel nach oben und unten verschieben um auch die innere Form lesen zu können. Je näher man als Betrachter einem Turm kommt, desto mehr gewinnt seine architektonische Dimension an Bedeutung. Einzelne Segmente wirken wie Stockwerke eines Hochhauses und die Skulptur wird scheinbar zum Architekturmodel. Tatsächlich hat Bendicht Gertsch eine Skulptur auf 2,5 Meter Höhe vergrössert und festgestellt, dass je nach Positionierung die Wirkung der doppelten Körper nicht verloren geht. Dies eröffnet dem Künstler neue Perspektiven. Eine Zusammenarbeit mit Architekten ist eine mögliche Folge. Skulpturen die im Innenraum sich über ein ganzes oder mehrere Stockwerke ziehen lassen - die räumliche Wechselwirkung zwischen Architektur und Skulptur kann ein Thema werden.

Michael Krethlow

 


Curriculum vitae

1968 geboren in Bern
seit 1990 Skulpturen und Objekte
Arbeiten im handwerklichen Bereich
1990-99 versch. Tätigkeiten als Lehrer
1984-89 Staatl. Lehrerseminar Bern
Prozessorientierte Körpertherapieausbildung
Druckassistent bei Franz Gertsch
seit 1999 berufliche Hauptausrichtung Bildhauerei
   
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